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Bericht |
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„Anforderungen immer höher“
Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr HerbrechtingenHERBRECHTINGEN. Von einer verstärkten Zusammenarbeit der Abteilungen und steigen- den Anforderungen an die Wehr insgesamt berichtete Stadtbrandmeister Rainer Maier im Rahmen der Haupt- versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Herbrechtingens.
DIETER REICHL
In der Bolheimer Turn- und Festhalle blickte der Hauptkommandant auf das vergangene Einsatzjahr ebenso zurück wie er einen Blick in die Zukunft warf. Mehr als 100 Einsätze beschäftigten die Wehr im Jahr 2007, davon 82 für die Herbrechtinger Wehr, 17 für die Kameraden aus Bolheim, sieben für die Wehr in Bissingen, dreimal wurde die Hausener Wehr alarmiert. Es zeige Wirkung, so Maier, dass sich die einzelnen Teilortswehren gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten.
Er ließ die zum Teil schwierigen Einsätze Revue passieren und vermerkte eine deutliche Zunahme an Fehlalarmen von 13 auf 24. „Das beschäftigt uns“, sagte er, müssen doch die Arbeitgeber die Einsätze und die damit verbundene Abwesenheit der Feuerwehrleute mittragen. 18-mal wurde ein Alarm durch Brandmeldeanlagen ausgelöst. Von einem Personalstand von 236 Personen konnte Maier berichten, davon 143 in der aktiven Wehr, 56 in der Jugendabteilung und 37 in der Altersabteilung. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt bewertete Maier als positiv: „Keine Abteilung kann behaupten, sie werde im Regen stehen gelassen.“
Insgesamt, so Maier, würden immer höhere Anforderungen an die Feuerwehr gestellt. Vor allem Industrieanlagen, aber auch das Pflegeheim Haus Benedikt seien schwierige Objekte. Speziell genannt wurde auch die Firma German Pellets, wo innerhalb weniger Monate vier Einsätze notwendig wurden. Ein unglückliches Platzmanagement mit zum Teil meterhohen Bergen von Sägespänen sowie eine schwierige Löschwassersituation „bereiten Kopfschmerzen“, wie Jochen Türk, Kommandant der Wehr Herbrechtingen, ergänzte.
Sein Bericht, sowie diejenigen der Kommandanten Bernd Fichtenau aus Bolheim, Edwin Röger aus Bissingen, Michael Wiedenmann aus Hausen, von Bernd Wiedmann für die Jugendfeuerwehr und von Herbert Vogel für die Altersabteilung setzten die Versammlung fort.
Lobende Wort fand Bürgermeister Dr. Bernd Sipple für die örtliche Feuerwehr. Leistungsfähigkeit und Rettungsdichte seien hoch. Was sich die Stadt aber auch einiges kosten lasse: In den vergangenen sieben Jahren sei eine Million Euro in die Feuerwehr investiert worden, eine weitere Million komme bis 2010 hinzu. Der im Frühjahr letzten Jahres beschlossene Feuerwehrbedarfsplan stelle auch für die städtischen Finanzen eine verlässliche Grundlage dar. Sipple sagte, er setze weiterhin auf eine verlässliche Zusammenarbeit, man wer- de für die bestmögliche Ausstattung für den ehrenamtlichen Einsatz der Wehr sorgen. Auch zum Thema brandgefährdete Industrieanlagen im Vohenstein nahm er Stellung: Gerade was die Firma German Pellets angehe, werde man Gespräche führen und auch neue Wege des Kostenersatzes gehen. Die Firma sei dabei aber auch in der Vergangenheit nicht kleinlich gewesen, sagte er.
Ehrungen und Verabschiedungen wurden ebenfalls vorgenommen:
Horst Bader wurde für 40 Jahre und Günter Eberhardt für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt, Richard Renner für 20 Jahre als stellvertretender Kommandant in Hausen. Verabschiedet wurden Thomas Burkhardt, Otmar Etti, Günter Eberhardt und Erwin Eberhardt nach zum Teil mehr als 30 Dienstjahren. Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Horst Bader und Josef Türk.
HZ vom 18.03.2008