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Bericht |
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Junge Frau allein in dunkler Wildnis
ANHAUSEN.
Eine den Rettungsdiensten nicht unbekannte, etwa 20 Jahre alte junge Frau hatte sich wieder einmal verlaufen. Sie irrte am Montag allein durch die inzwischen dunkle Botanik zwischen Bindsteinmühle und Falkenstein und beschäftigte dadurch die Feuerwehr, DRK-Bergwacht und Sanitäter.
KLAUS-DIETER KIRSCHNER
Dieser Spaziergang hätte böse enden können, denn diese Gegend gehört nicht zu denen, an denen am frühen Abend bei solch einem Sauwetter noch Wanderer oder gar Jogger begegnen. Zum Glück hatte die Spaziergängerin ein Handy dabei, das sie – wie bei früheren Ausflügen auch – zu bedienen wusste und womit sie der Rettungsleitstelle Ostalb Arbeit verschaffte.
Am Montag war wieder so ein Tag, als sich eine bekannte Stimme beim Leitstellen-Disponenten meldete und sagte, dass sie nicht mehr weiter wisse und irgendwann einmal an der Bindsteinmühle vorbei gekommen sei und nun wohl irgendwo oberhalb des Brenztales unterwegs sei.
Um17.48 Uhr wurde die Feuerwehr Bolheim über Sirene, kurz darauf die Stützpunkt-Feuerwehr Herbrechtingen über Funk an die Spritzen gerufen.
Wenig vorher war schon ein Rettungswagen auf matschtiefem Weg Richtung Bindsteinmühle gefahren und dort dann regelrecht im vom Regen aufgeweichten Schnee steckengeblieben. Es bestand örtlich zumindest mal Handy-Kontakt mit der Verirrten.
Die Feuerwehren unter dem Kommando von Stadtbrandmeister Rainer Maier (Herbrechtingen) und dem Bolheimer Floriani-Chef Bernd Fichtenau wählten die Zwei-Fronten-Variante: Die einen wühlten sich mit den Rädern zweier Einsatzfahrzeuge bis zur Bindsteinmühle durch, die anderen fuhren über Anhausen Richtung Burgholzhöfe mit Ziel Falkenstein. Dort auf der Höhe wurde die junge Frau tatsächlich aufgestöbert. Sie war guter Dinge, als sie die Einsatzfahrzeuge entdeckte und wieder auf menschliche Wesen traf.
Wenn die Informationen stimmen, war das bereits ihr zehnter Spaziergang, der eine abenteuerliche Variante bekommen und mit einer Rettungsaktion glücklich geendet hatte.
Wegen Verdacht auf Unterkühlung wurde die Frau vorsorglich mal ins Kreiskrankenhaus nach Heidenheim mitgenommen.
Gegen 19.30 Uhr war für die 26 Feuerwehrleute wie für die fünf von der DRK-Bergwacht-Bereitschaft sowie zwei Rettungssanitäter Einsatz-Ende.
Ein Feuerwehrauto und der erwähnte Rettungswagen mussten allerdings aus dem Morast freigeschleppt werden.
HZ vom 21.01.2009